Über den Hochfelln nach Prien

Der Start in Ruhpolding

Nach einem herzhaften Frühstück im Alpenhotel Wittelsbach geht es nun zum Zielort Prien am Chiemsee. Ich laufe bis Bernhaupten, von wo es dann mit dem Zug weiter nach Prien am Chiemsee geht. Dort befindet sich mein letztes Hotel, das Hotel Garden Reinhardt.

Während des Frühstücks überlegte ich mir, zunächst das knapp 7km entfernte Biathlonzentrum in Ruhpolding zu besuchen. Das hätte mir aber knapp 2½ Stunden mehr an Zeit gekostet, und da ich gerne noch auf den Berg „Hochfelln“ fahren wollte, musste ich mich von diesem Gedanken leider wieder verabschieden. Und so wanderte ich gegen 9:20 Uhr zunächst in Ruhpolding am Rathaus vorbei hinauf zur Kirche St. Georg.

Von hier aus geniesse ich noch einmal einen tollen Blick auf Ruhpolding und begebe mich weiter Richtung Berge. Dabei laufe ich von der Kirche aus einen kleinen Pfad hinunter zur Maiergschwendter Straße, welcher ich anschließend links weiter folge. Nach ca. 700m biege ich rechts in Richtung Steinbergalm, meinem ersten Zwischenziel, ab.

Der Weg zur Steinbergalm

Da es auf diesem Weg keine Bürgersteige gibt und der Weg auch von einigen Autos befahren wird, laufe ich zu meiner eigenen Sicherheit am Straßenrand entlang. Begleitet werde ich vom Steinbach, einem kleinen Fluss, der wie bei allen anderen Flüssen auch, die ich während meiner Touren gesehen habe, mit kleinen Wasserfällen imponiert.

Auf meinem Weg treffe ich immer wieder auf einzelne Grundstücke, die teilweise auch Ferienwohnungen anbieten. So komme ich z.B. nach ca. 1,5km an der Blickner Alm vorbei, die „Urlaub mit Hund“ anbietet.

Nach weiteren 500m macht die Straße dann einen Schwenk nach links, während geradeaus ein Wanderpfad in den Wald hineinführt. Ich nehme natürlich den Wanderpfad. Durch den Regen in der vergangenen Nacht ist er schön weich und angenehm zu laufen. Über einer kleinen Holzbrücke überquere ich den Steinbach und sehe auch gleich einen ernst zu nehmenden Anstieg, der schon sehnsüchtig auf mich wartet. Natürlich begegne ich auch hier wieder umgestürzte Bäume, die es zu überwinden gilt, aber ich war ja mittlerweile in Übung.

Nach ca. 900m Weg mit 100 Höhenmetern überquere ich erneut den Steinbach, wo auch schon der nächste Anstieg auf mich wartet. Interessant finde ich übrigens, dass diese Teilstrecke, die ich gerade laufe, zum SalzAlpenSteig gehört. Und der Begriff „Steig“ ist auf meinem weiteren Weg Richtung Steinbergalm mehr als Programm. Es waren nur 80 Höhenmeter, die ich auf ca. 600m Länge überwunden habe, gefühlt hat es sich aber, als wenn ich 200 Höhenmeter auf 1km absolviert habe. Der Weg wurde immer schmaler und steiler. Durch Zufall habe ich dann einen Salamander getroffen, der ganz spontan vor meinen Füßen hergelaufen ist. Zum Glück hatte ich meine Kamera griffbereit und konnte so ein Foto von diesem netten Tierchen machen.

Mit diesem Glücksgefühl bin ich etwas erschöpft an der Steinbergalm angekommen. Es ist unglaublich wo man überall in den Alpen übernachten kann, so besteht nämlich auch hier die Möglichkeit, Ferienwohnungen zu mieten. An dieser Alm gibt es zudem einem kostenpflichtigen Wanderparkplatz, und ja, ein Bus hält hier auch. Ich jedenfalls mache hier vor der Alm eine kleine Erholungspause und genieße die Aussicht, bevor ich dann weiter zum Hochfelln ziehe. Ich möchte natürlich nicht vergessen zu erwähnen, dass es jetzt gerade angefangen hat zu regnen.

Auf zum Hochfelln

Nach der knapp 20-minütigen Pause mache ich mich wieder auf dem Weg. Mittlerweile hat der Regen auch wieder aufgehört. Auf einem zweiten Wanderparkplatz kamen immer mehr Autos an, und so war ich ausnahmsweise mal froh, wieder mehrere Menschen auf einem Fleck zu sehen. Erstaunlich war, dass viele Kinder dabei waren, die den Weg von der Alm bis zur Mittelstation Hochfelln mitlaufen. In der Masse hätte ich jetzt nicht damit gerechnet, aber andersrum gesehen, was sollen die Kids da unten sonst auch machen. Viele Freizeitmöglichkeiten habe ich dort nicht entdeckt. Auf jeden Fall laufe ich jetzt einen breiten Schotterweg entlang einer sattgrünen Wiese Richtung Mittelstation.

Auf dem knapp 2km langen Weg, der mir wesentlich länger vorkam, habe ich einen ersten tollen Ausblick auf das Chiemgauer Land erhalten.

Nach einer guten halben Stunde bin ich an der Mittelstation des Berges angekommen. Ein Blick auf die Uhr, zeigte mir, dass ich gut in der Zeit bin. So kaufte ich mir für 15 Euro ein Ticket, und fuhr nach einer kleinen Wartezeit mit der Seilbahn zum Gipfel. Man kann zwar auch bis zum Gipfel laufen, und der Weg sah auf dem ersten Blick auch wirklich toll aus, aber das hätte knapp 3 Stunden Mehraufwand bedeutet. Und das wollte ich dann doch nicht. Also ab mit der Seilbahn hinauf, Aussicht genießen und dann weiter. Der Chiemsee ruft. Oben angekommen, werde ich von den Eindrücken, die ich dort erlebe, regelrecht erschlagen. Daher möchte ich hier auch nur eines erwähnen. Ich hatte tatsächlich Schnee in der Hand

Ansonsten lasse ich hier einfach nur die Bilder sprechen, weil die sagen manchmal mehr als tausend Worte.

Wie es sich für einen guten Berg gehört, darf die Berghütte natürlich nicht fehlen. Ich stärke mich mit einer Gulaschsuppe, sowie einem Bierchen und verabschiedete mich nach insgesamt 2 Stunden Aufenthalt von diesem Zwischenstopp, nicht ohne noch einen traumhaften Blick auf mein Ziel zu genießen. Dem Chiemsee. Bald hab ich es geschafft.

Auf nach Bernhaupten

Nach der Talfahrt mit der Seilnbahn zur Mittelstation geht es über den Hochfellnweg weiter in den Ort Bergen. Dieser beginnt sehr schmal und sehr steil, so dass zum ersten Mal während der gesamten Tour meine Wanderstöcke zum Einsatz kommen. Als der Weg wieder breiter wurde, konnte ich die Stöcke wegpacken und hatte wieder beide Hände zum Fotografieren frei. Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, dass ich nicht alleine unterwegs war. Sogar ein Jogger hat sich getraut, den Weg hier hoch zu laufen. Respekt, sage ich da nur.

Ich folge der Beschilderung Bergen und komme nach ca. 1 Stunde Fußweg an der Maxhüttenstraße aus. Hier treffe ich auch wieder auf einen Fluß, der Weißen Ache, der mich nun ein Stück weit begleiten wird. Ich laufe am Museum Maxhütte vorbei und komme an der Hochfellnstraße aus. Dieser folge ich ein kurzes Stück und biege dann links in den Weg „Am Bach“ ab. 

Immer am besagten Fluss entlang, durchlaufe ich eine Schreinerei und Dank eines Privatweges, den ich umlaufen musste, den Ort Gries. Wieder auf dem richtigen Weg angekommen, folge ich auf dem Achenweg wieder dem Fluss Weiße Ache. An einer Brücke wechsel ich die Flussseite und laufe auf der Schellenbergstraße weiter am Fluss entlang.

An der Stelle wo sich die Schellenbergstraße vom Fluss trennt laufe ich geradeaus durch einen kleinen Wald weiter und komme, wie sollte es auch anders sein, an einem Fluss aus, dem Bergener Bach. Diesem folge ich und genieße rechts und links von meinem Weg die tolle Aussicht auf die Landschaft.

Dieser Weg gehört gehört zu einer Panorama-Runde, die bei den Einheimischen hier wohl sehr beliebt ist, da ich hier auf jede Menge Spaziergänger treffe. An einem kleinen Klärwerk wechsel ich durch eine 180-Grad-Kehrtwende die Seite des Flusses und laufe nun in entgegengesetzter Richtung weiter und kann den Ort Bernhaupten bereits sehen.

Im Ort angekommen, suche ich verzweifelt nach einer Möglichkeit einen Kaffee zu trinken. Nachdem ich nach einer halben Stunde aber nichts gefunden habe, begebe ich mich Richtung Bahnhof und warte dort auf meinen Zug Richtung Prien. Dort angekommen bin ich, zwischenzeitlich mit einem Eis bewaffnet, die Seestraße entlang Richtung Chiemsee gelaufen. Hier befindet sich das Hotel Garden Reinhardt, wo ich zweimal übernachten werde.

Fazit

Nach der Tour am Königsee war die heutige Tour ein weiteres Highlight während meines Wanderurlaubs. Höhepunkt war wie erwartet der Gipfelbesuch des Hochfelln mit dem traumhaften Blick auf den Chiemsee.

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