Palma de Mallorca an einem Tag

Palma de Mallorca an einem Tag. Geht das wirklich? Morgens hin und abends wieder zurück? Klingt irgendwie verrückt. Aber es geht tatsächlich. Ich habe es ausprobiert. Lese hier meinen Bericht und erfahrt, was man in knapp 6 Stunden auf Mallorca alles so machen kann.

Wie kam ich zu diesem Projekt?

Es war der 23.Juni 2018 morgens beim Frühstück. Von meinen geplanten drei Wochen Urlaub im August hatte ich bereits zwei Wochen für den Gardasee bzw. für München verplant. Nur in der dritten Woche wollte mir einfach keine zündende Idee kommen. Da kam mir plötzlich ein schon länger andauernder Gedanke wieder in den Sinn: „Ein Tag auf Mallorca“ Ich wollte dieses schon immer einmal ausprobieren, ob dieses Vorhaben klappen kann. Also setzte ich mich an den PC und begab mich auf die Suche nach passenden Flugverbindungen.

Die Suche nach dem Ticket

Die Flugverbindungen hatten im Prinzip nur zwei bis drei Bedingungen zu erfüllen. Zum Einen günstige Flugzeiten, um auf Mallorca genügend Zeit für meinen Aufenthalt zu haben. Und zum Anderen sollten die Flüge natürlich so günstig wie möglich sein. Ein Preislimit hatte ich mir allerdings nicht   gesetzt.

Mein erster Blick ging natürlich zu Ryanair, wo ich auch direkt fündig wurde:
Hinflug:           07:50 Uhr von Düsseldorf mit Laudamotion
Rückflug:        19:45 Uhr von Palma mit Laudamotion
Preis:                 30€

Ich brauchte nicht lange überlegen. Nach kurzem Check über die Fahrt zum bzw. vom Flughafen Düsseldorf mit dem ÖPNV wurden die Flüge gebucht.

Parken am Flughafen? – Ich empfehle Q-Park

Parken am Flughafen? Wollte der Martin nicht mit dem ÖPNV anreisen? Ja, wollte ich. Aber aus Sorge um einem verspäteten Abflug aus Mallorca und damit verbundenen Problemen, einigermaßen gescheit mit dem ÖPNV nach Hause zu kommen, begab ich mich drei Tage vor dem Flug zur Vorsicht auf die Suche nach einem Parkplatz. Unter 24 Euro war zunächst nichts zu bekommen, und ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Bis ich dann Q-Park gefunden habe. Der Freiluft-Parkplatz befindet direkt sich am Flughafenbahnhof. Während eine Stunde parken 2 Euro kostet, bezahlt man für den ganzen Tag max. 10(!!!) Euro. Ich zögerte nicht lange und buchte direkt einen Parkplatz. Ich erhielt ein PFD-Dokument mit der Reservierungsbestätigung und einem QR-Code, der mich dazu berechtigen sollte, den Parkplatz zu nutzen. Man kann natürlich auch auf gut Glück dorthin fahren und sein Auto abstellen. Kleiner Hinweis: Wer jetzt glaubt, dass das Parken für eine Woche nun 70 Euro kostet, der irrt. Hierfür muss man dann tatsächlich 84 Euro hinblättern.

Achtung: Um zum Flughafenterminal zu kommen, muss man vom Flughafenbahnhof aus mit dem Skytrain fahren. Hierfür ist ein Kurzstreckenticket des VRR notwendig. Also nicht vergessen, auf dem Weg zum Skytrain das entsprechende Ticket am Automaten zu kaufen.

Der Weg zum Flughafen

Von mehrtägigen Urlaubsreisen kennen wir das. Sechs Uhr morgens geht der Flug. Früher hatte ich damit kein Problem. Die Nacht durchgemacht, zum Flughafen gefahren und ab in den Urlaub. Schlafen konnte ich ja am Hotelpool bzw. am Strand. Heute denke ich da anders drüber und so war für mich das Aufstehen um 4 Uhr morgens eine regelrechte Qual. Und dann noch im Urlaub. Zum Glück hatte ich meinen Rucksack schon am Vorabend gepackt und so brauchte ich mich nur noch duschen und noch schnell einen Kaffee trinken. Gegen zehn vor fünf machte ich mich dann mit dem Auto auf den Weg zum Flughafen und musste miterleben, wie viele Menschen schon zur so frühen Zeit mit ihrem Leben spielten. Einfach unglaublich, wie sich manche Autofahrer auf der Autobahn verhalten.

Kurz nach halb sechs kam ich wohlbehalten am Parkplatz an und wollte mir laut Beschreibung mit dem QR-Code mein Parkticket ziehen. Das Problem war nur, der Scanner wollte nicht so, wie ich das wollte. Ich hatte alles versucht. Ich hatte den QR-Code von meinem Handy aus eingelesen, ich hatte einen Ausdruck mit dem QR-Code dabei, aber nichts passierte. War ich zu doof dafür? Keine Ahnung. Da es aus meiner Sicht aber noch viel zu früh war und ich mich nicht schon am frühen Morgen aufregen wollte, zog ich ganz normal ein Ticket und suchte mir anschließend einen Parkplatz. Da noch genügend Plätze frei waren, war das Finden eines geeigneten Parkplatzes natürlich kein Problem. Das Geld für das zusätzliche Ticket würde ich mir dann später zurückholen, dachte ich mir.

Pflichtbewusst zog ich mir am Fahrkartenschalter des VRR noch ein Kurzstreckenticket für den Skytrain und fuhr damit zum Terminal B.

Sicherheitscheck am Düsseldorfer Flughafen

Da ich nur einen Rucksack mit Foto-Equipment dabeihatte, konnte ich am Vorabend problemlos über die Ryanair-App den Online-Check-in für beide Flüge durchführen und brauchte mich nicht am Check-In-Schalter anstellen. So begab ich mich bei der Ankunft am Flughafen dann auch mit meiner Online-Boardkarte direkt zu den Sicherheitsschleusen und den Gates. Hier vermutete ich eine etwas längere Schlange und somit längere Wartezeiten, doch es ging schneller als gedacht. Auch bei mir, womit ich eigentlich auch nicht gerechnet hatte, da ich einen Selfie-Stick im Rucksack hatte, und dachte, dass ich nach dem Ganzkörperscan, den ich im Übrigen ganz lustig finde, zur Seite gebeten werde. Aber nichts war. Ich durfte den Selfie-Stick sehr zu meiner Freude tatsächlich mit ins Flugzeug nehmen. Im Gate-Bereich gönnte ich mir noch einen Kaffee und wartete darauf, endlich ins Flugzeug einzusteigen.

Der Flug nach Mallorca

Der Flug selber war nicht spektakulär, dafür aber das drumherum. Es fing schon damit an, dass ich nicht wie geplant mit Laudamotion geflogen bin, sondern doch mit einer Ryanair-Maschine. Das war mir aber letztlich egal. Interessant fand ich die Gepäckabwicklung. Bei der Buchung hatte man die Möglichkeit für zusätzliche 7 Euro pro Flug einen sogenannten Priority-Check-In zu buchen. Das bedeutet, dass man neben seinem Rucksack auch noch einen 10kg Koffer mit ins Flugzeug hineinnehmen und sich somit das Warten am Kofferband auf Mallorca sparen konnte. Wer dies nicht gebucht hatte, musste seinen Koffer vor (!!!) dem Flugzeug in einen Gepäckwagen ablegen. Die Koffer wurden dann im Frachtraum verstaut.

Ansonsten war der Flug, wie schon erwähnt, sehr unspektakulär. Während die Fluggäste sich schon darüber unterhielten, was sie alles während ihres Urlaubes machen wollen, zog Ryanair sein Werbeprogramm gnadenlos durch. Allerdings mit wenig Erfolg. Einzig Getränke wurden gut verkauft. Und da war nicht nur Kaffee bei, den ich mir übrigens für unverschämte drei Euro gönnte.

Der Tag in Palma

Nach knapp zwei Stunden Flug landete die Maschine auf Mallorca. Ich marschierte durch die unendlichen Weiten des Flughafens von Mallorca bis ich nach etwa 10 Minuten Fußweg endlich am Ausgang war. Hinweisschilder mit der Aufschrift „Public Bus“ zeigten mir den Weg zu den Linienbussen. Mit der Linie 1 fahre ich für 5 Euro Richtung Stadt bis zur Haltestelle Plaza d’Espana und bin nach 15 Minuten Fahrt auch schon mitten im Geschehen.

Uhr auf dem Plaza d’Espana

Es ist mittlerweile halb elf. Der Rückflug war für 19:40 Uhr vorgesehen, also sollte ich spätestens 17:40 Uhr wieder am Flughafen sein. Da die Fahrt mit dem Bus zurück zum Flughafen zurück eingerechnet, habe ich mit 17 Uhr eine Uhrzeit festgelegt, an der ich wieder am Plaza d’Espana ankommen wollte. Ich hatte also 6,5 Stunden Zeit, etwas auf Mallorca zu machen. Aber was?

Eigentlich ist das egal, denn 6,5 Stunden sind eine Menge Zeit, um sich einen schönen und entspannten Tag auf Mallorca zu machen. Direkt vor Ort befindet sich der unterirdische Busbahnhof, wo man mit Bus und Straßenbahn eigentlich überall auf der Insel hinfahren kann. Z.b. zum Ballermann, sich dort volllaufen lassen und hoffen, dass der Flieger einen abends wieder mit zurücknimmt. Wer es braucht, kann das ja gerne machen.

Hafen von Port d'Andratx
Port d’Andratx

Oder mit dem Zug nach Soller und wieder zurück. Mit geschickter Planung ist das ohne weiteres möglich. Hier empfiehlt es sich dann anschließend vom Bahnhof in Soller mit der Strassenbahn nach runter nach Port de Soller zu fahren. Tickets hierfür kann man nur direkt vor der Fahrt in Palma bzw. Soller kaufen. Port d’Andratx kann ich auch wärmstens empfehlen.

Mein Plan war aber ein anderer. Ich wollte in Palma bleiben. Entgegen meiner Gepflogenheiten und Einstellung dazu bin ich zunächst mit einem dieser Hop on-Hop off-Bussen durch die Stadt gefahren. Eigentlich mag ich diese Busse nicht wirklich, weil man, speziell jetzt hier auf Mallorca, auch alles viel billiger erreichen kann. Da ich aber keine große Lust hatte nach entsprechenden Buslinien Ausschau zu halten, investierte ich halt die 18 Euro und ließ mich durch Palma kutschieren. Als Zugabe gab noch Kopfhörer dazu, um mir dann in deutscher Sprache Informationen zu den einzelnen Haltepunkten anhören zu können.

Mein erster Ausstieg war das Castell de Bellver, einer Burg aus dem 14.Jahrhundert, von wo man nicht nur einen traumhaften Blick auf das Meer oder die Tramuntana, sondern auch auf Palma hat.

Nach einer knappen Stunde Aufenthalt, in denen ich fotografiert und gefilmt habe, ging es mit dem Bus weiter zum Yachthafen von Palma. Geplant war die Hauptstraße Avinguda de Gabriel Roca entlang zu laufen und von der ein oder anderen Yacht ein Foto zu machen. Doch leider durchkreuzte ein 2m hoher Zaun meine Pläne und ich kehrte wieder zur Bushaltestelle zurück. Während ich auf den Bus wartete habe ich meine GoPro entsprechend vorbereitet, dass ich später während der Fahrt eine Videoaufnahme vom Yachthafen machen konnte.

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Nachdem wir den Yachthafen passiert hatten, stand nun die Entscheidung im Raum, weiter im Bus mitzufahren oder an der Kathedrale auszusteigen und von dort aus zum Plaza d’Espana zu laufen. Aufgrund der hohen Temperaturen von 35 Grad entschied ich mich für die erste Variante und fuhr zunächst weiter bis zur Haltestelle Passeig Maritim um anschließend von dort aus ein kurzes Stück zurück zur Kathedrale zu laufen.

Die Kathedrale ist natürlich der Anziehungspunkt schlechthin. Ich empfehle auch jedem die 7 Euro Eintritt zu investieren, und sich die Kirche von innen anzuschauen. Da ich dieses schon vor drei Jahren tat, konnte ich diesmal getrost darauf verzichten und fotografierte die Kathedrale lieber vom Parc de la Mar aus.

Mittlerweile war es halb drei und ich musste mal so langsam zusehen, dass ich mich Richtung Plaza d’Espana bewege. Also lief ich zunächst die Avinguda d’Antoni Maura bis zum Kreisverkehr, und dann weiter auf der Passeig del Born bis ich an deren Ende am Placa del Rei Joan Carlos I ankomme.

Vom Kreisverkehr aus beginnt praktisch auch das Einkaufsparadies. Ich hätte jetzt in jede Straße, in jede Gasse laufen und ein großartiges Geschäft nach dem anderen besuchen können. Ich ließ aber lieber alles auf mich wirken und bog am Placa del Rei Joan Carlos I rechts auf die Carrer de la Unio. Am Marktplatz und am Teatre de Principal de Palma vorbei vorbei kam ich auf die Straße La Rambla aus. Hier sollte man den Fußweg in der Mitte wählen und an den zahlreichen Blumenständen entlanglaufen. Am Ende der Straße gelangt man an einen Springbrunnen.

Hier überquere ich rechts die Straße und begebe mich sofort wieder rechts in die Einkaufsstraße Carrer dels Oms. Von hier aus gelangt man zum Plaza d’Espana, wo sich wieder alle Möglichkeiten für den weiteren Aufenthalt in Palma öffnen. Ich schlenderte durch die Einkaufsstraßen und kam wie schon vor drei Jahren dabei aus dem Staunen nicht mehr raus, was man hier alles kaufen kann. Ich kann es wirklich nur jedem, der noch nie auf Mallorca war, sehr empfehlen.

Zum Abschluss gönnte ich mir in einer Bar ziemlich nahe am Platz einen Tapas-Teller mit sechs verschiedenen Tapas für 21 Euro. Nachdem dieser verspeist wurde ging es dann auch leider wieder zurück Richtung Flughafen. Ich nahm den nächsten Bus dorthin, wartete dort auf mein Flugzeug und hob dann mit 20 Minuten Verspätung (angeblich war der Luftraum über Marseille überfüllt) wieder Richtung Düsseldorf ab.

Fazit

Mallorca an einem Tag funktioniert. Auch wenn mir das frühe Aufstehen nicht behagte, waren die Flugzeiten ideal. Ich hätte auch schon um sechs Uhr fliegen und dabei noch einmal 10 Euro sparen können, aber die Festlegung meiner Prioritäten haben sich mit fortgeschrittenem Alter geändert. Inhaltlich kann man in der Zeit des Aufenthalts sehr viel unternehmen. Der öffentliche Nahverkehr funktioniert prima. Man muss sich halt nur vorher schlau machen, welche Busverbindungen es gibt. Ich für meinen Teil kann mir durchaus vorstellen, so etwas noch einmal zu machen, nur dann halt mit anderem Inhalt. Vielleicht mache ich dann eine Wandertour in der Tramuntana oder suche mir einfach einen schönen Strand aus und lege mich in die Sonne. Auf dieser Insel ist fast alles möglich.

Zu guter Letzt

Ich weiß, der Text ist sehr lang und du bist sicher auch ganz erschöpft vom vielen Lesen. Deshalb möchte ich Dir zunächst zum erfolgreichen Lesen gratulieren und meinen Dank aussprechen, dass Du es bis hierher geschafft hast. Wenn Deine Kräfte noch reichen, würde ich mich sehr freuen, wenn Du etwas Werbung für diesen Bericht und für meinen Blog betreibst und auf „Gefällt mir“ oder „Teilen“ klickst. Ich wäre Dir wirklich sehr dankbar dafür.

Liebe Grüße Martin

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