Industriekultur wandervoll – eine Wanderreise durch das Ruhrgebiet

Warum „Industriekultur wandervoll“?

Fast jeder kennt die „Route Industriekultur per Rad“ mit seinen industriehistorischen Sehenswürdigkeiten an Emscher, Lippe und Ruhr. Sie ist so konzipiert, dass man mit dem Fahrrad in Form von Eintages- oder Mehrtagestouren alleine, mit der Familie oder mit Freunden die Geschichte ehemaliger Zechen, Industriegebäude, Siedlungen und alten Bahntrassen erkunden kann.

Aber was ist mit den Wanderern? Gibt es die Industriekultur auch für Wanderer zu erforschen? Und das abseits von den Radwegen? Bei meinen Recherchen Anfang 2022 habe ich jedenfalls nichts gefunden, außer das die Premiumtour überraschenderweise nicht alle 57 historischen Punkte beinhaltet, die auf der Internetseite der Route Industriekultur aufgelistet sind. Aber genau das war mein Plan. Also habe ich mir einfach einen eigenen Wanderrundweg erstellt und diesem den Titel „Industriekultur wandervoll“ gegeben.

Welche Kriterien flossen in die Planung ein?

Bevor es in die Detailplanung ging, habe ich zunächst ein paar Kriterien festgelegt, die diese Tour erfüllen mussten.

Zwei Hauptkriterien, welche die Rundtour erfüllen mussten und ich zum Teil im ersten Abschnitt bereits erwähnt hatte, waren

    • alle 57 Hauptstandorte der Route Industriekultur anlaufen. Laut Homepage der Route Industriekultur sind das:
        • 27 Ankerpunkte,
        • 17 Panoramen,
        • 13 Siedlungen.
    • Und mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein standen Start und Ziel der Tour ebenfalls recht schnell fest.

Weitere Kriterien für die Tour waren:

    • So viel wie möglich abseits der Tour-Radwege laufen (außer natürlich in der Nähe der einzelnen Stationen)
    • Genügend Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten (auch wenn ich mich bei jeder Tour mit Proviant eindecke)
    • Alle Start- und Zielpunkte müssen mit dem ÖPNV erreichbar sein. (Wer freut sich nicht auf ein kühles Blondes nach geschaffter Wanderung)

Mit diesen Kriterien ging es nun an die detaillierte Planung.

Wie habe ich die Tour geplant?

Nachdem ich mir zunächst im Besucherzentrum der Zeche Zollverein eine Karte der Route Industriekultur organisiert hatte, wurde die Karte anschließend zuhause direkt auseinander gefaltet und genauer betrachtet. Dabei bewaffnete ich mich nicht nur mit einem Textmarker für die Kennzeichnung der Route, sondern stellte mir währenddessen auch die Frage aller Fragen. Wie kann ich alle 57 Anlaufpunkte so miteinander verbinden, dass daraus eine Rundtour entsteht? Mit ein wenig Überlegung und herumkritzeln habe ich es dann tatsächlich geschafft. Ich musste ich die Tour jetzt nur noch im Detail planen. Also setzte ich mich an den PC, rief die Webseite von Komoot auf und begann mit der Detailplanung.

Kurz zu Komoot. Auch wenn ich bei meinen Touren öfters mit der Navigation hadere, kann ich diese Plattform wärmstens empfehlen und gehört für mich neben Garmin Basecamp zu den besten Navigationsplattformen. Bei Komoot findet man mich übrigens unter dem Namen Martins Wanderlust.

Nach zweimonatiger, schweißtreibender Arbeit (und das im Januar und Februar) war die Tourplanung schließlich abgeschlossen und die „Industriekultur wandervoll“ fertiggestellt. Jetzt galt es nur noch den Starttermin festzulegen und sich auf die Tour freuen.

Was beinhaltet die „Industriekultur wandervoll“ jetzt?

Im Gegensatz zur „Premiumtour der Route Industriekultur per Rad“ beinhaltet die „Industriekultur wandervoll“ tatsächlich alle 27 Ankerpunkte, 17 Panoramapunkte und 13 Siedlungen mit Start und Ziel auf Zeche Zollverein. Im Vergleich zur Premiumroute sind das knapp 30 markante Punkte mehr, was mich doch ziemlich überrascht hat. Ich habe sie also alle, und das macht mich mächtig stolz.

Natürlich ließ es sich nicht immer vermeiden, den Radwegen aus dem Weg zu gehen, und ich werde auch durch Ecken laufen, die jetzt nicht wirklich die schönsten sind. Aber auch das gehört zum Ruhrgebiet dazu. Dafür warten auf mich allerdings auch jede Menge öffentliche Grünanlagen und Wälder mit viel Ruhe, sowie Ortschaften, wo der Fahrradverkehr nicht ganz so stark vertreten ist und ich keine Angst haben muss, von hinten überfahren zu werden (die Fahrradjunkies mögen mir verzeihen).

Wie lang ist die Tour „Industriekultur wandervoll“ geworden?

Am Ende der Planung standen 23 Etappen mit einer Gesamtlänge von ca. 550km auf dem Papier. Während die kürzeste Etappe auf dieser Reise ca. 16km lang ist, wird die längste Etappe ca. 32km lang sein. Mit Blick auf die Daten musste ich schließlich erst einmal gut schlucken. Mich erwartet also eine lange Reise.

Wann bin ich die Tour gelaufen?

Einen Großteil der Etappen wollte ich während meines dreiwöchigen Urlaubs im Mai und Juni und dann anschließend bis in den August hinein an den Wochenenden laufen. Das klappte auch ganz gut, bis das 9€-Ticket kam und ich dieses ab der zweiten Woche meines Urlaubs genossen habe. Das hatte natürlich zur Folge, dass ich nach meinen Urlaub im restlichen Juni und den ganzen Juli durch an den Wochenenden, u.a. auch mit zwei Hotelübernachtungen, weiterlaufen musste. Warum sich die Tour dann allerdings bis Ende November hinzog, erkläre ich Euch zu einem späteren Zeitpunkt.

Was erwartet Euch in den nächsten Wochen und Monaten?

Ganz einfach. Ich werde hier zu jeder einzelnen Etappe meine Erlebnisse mit Euch teilen, und das waren einige. Ich kann Euch jetzt schon versprechen, dass ich nicht nur tolle Orte, die ich vorher noch nicht kannte gefunden habe (man möge mir verzeihen), sondern mich auch oft über meine eigene Blödheit oder über Komoot geärgert habe. Und selbstverständlich musste ich auch hin und wieder leiden.

Wer mich also auf meiner Reise durch das Ruhrgebiet begleiten möchte, sollte sich in Zukunft etwas Zeit nehmen und sich meine Berichte bzw. Bilder anschauen. Wer eine Erinnerungshilfe benötigt kann mir gerne auf Facebook oder Instagram folgen. Dort werde ich nicht nur über die Veröffentlichung eines Bericht informieren, sondern auch schon erste Eindrücke der jeweiligen Tour schildern. 

Jetzt kann ich nur noch auf zahlreiche Leser und viele Kommentare von Euch hoffen. Vielleicht habt Ihr ja den ein oder anderen zusätzlichen Tipp zu den einzelnen Etappen. Dann her damit. Dafür auch schon mal vielen Dank im Voraus.

In Vorfreude auf einen tollen Austausch hier auf dieser Seite (oder auch anderswo), sage ich einfach mal bis demnächst. Euer Martin.

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